Die steilen Hänge, die Weite und der atemberaubende Blick machen die Vogelsburg zu einem landschaftlich besonderen Ort. Ihre 1000-jährige Geschichte ist überall spürbar. Das spirituelle Zentrum bildet die spätgotische Saalkirche Mariä Schutz, die getreu ihrem Namen ein Ort der Begegnung und des eigenen Besinnens ist. Seit ihrer Renovierung 2016 hat sie an Helligkeit, fließenden Formen und minimalistischer Ausstattung dazugewonnen. Ihre Seele bilden aber nach wie vor die fünf Augustinusschwestern, die sich um das Kloster und seine Besucher kümmern.
Geleitet wird die Frauengemeinschaft von Sr. Hedwig, die 1973 auf die Vogelsburg kam und hier bis vor wenigen Jahren als Winzermeisterin schon früh ökologischen Weinbau betrieb. „Jedem Arbeitsschritt wohnt ein Sinn inne. Wie kann ich die Bodenpflege, den Reben-schnitt, die Ernte, die Weinwerdung auf mein eigenes Leben übertragen? Da schließen sich Herbizide aus!“ Heute widmet sie sich dem Sakristandienst und freut sich über den großen Zulauf an Interessierten. Jeden Sonn- und Feiertag versammeln sich bis zu 80 Besucher aus den umliegenden Ortschaften zur Eucharistiefeier. Und auch sonst ist die Kirche für die Öffentlichkeit zugänglich.
Sr. Hedwig sieht ihre Gemeinschaft und Mariä Schutz als ausgleichenden Gegenpol zum Treiben in der benachbarten Gaststätte und dem Hotel an. Sie ist fasziniert, welche Strahl-kraft von dem Ort bis heute ausgeht; schon die Kelten erklärten ihn 500 v.Chr. zur Kultstätte. „Hier liegt einem die Welt mit ihrer ganzen Pracht zu Füßen.“ Und das macht ihr Zuhause für Sr. Hedwig zu einem Ort, um Kraft zu tanken und zu sich selbst zu finden, egal ob man sich dafür fünf Minuten oder eine Stunde Zeit nimmt.
Kirche Mariä Schutz/Vogelsburg
Vogelsburg 1
97332 Volkach
Öffnungszeiten:
täglich 7–20 Uhr
(im Winter bis Einbruch der Dunkelheit)
Foto: studio zudem
Text: Viviane Bogumil
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